Aktivitäten&Projekte

Unser Brief an die Initiative 19. Februar Hanau (2021)

Erklärung zum Holocaust-Gedenktag 2021

Erklärung zur Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen (2020)

Anne Frank zum 90. Geburtstag

Anerkennung aller Verfolgten der nationalsozialistischen Herrschaft

Ein Platz für die Gingolds

Wir trauern um Helmut Morlok (2017)

Film: Wir sind Juden aus Breslau (2016)

Wir trauern um unsere Freunde

Information zum Beschluss des Wetterauer Kreistages zu Gedenkstättenfahrten für Schüler/innen

Rede von Dr. György Dénes anlässlich der NPD-Demonstration am 7.11.2009 in Friedberg

Rede von Uwe Hartwig zur Veranstaltung der Lagergemeinschaft zum 8. Mai 2009

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Buchempfehlung: In ihrem Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ beschreibt die Autorin Monika Held in Romanform die Lebensgeschichte von Hermann Reineck, dem Gründer der Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer. Das Buch ist im März 2013 im Eichborn Verlag erschienen.

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Auschwitz-Projekt des Friedrich-Ebert-Gymnasiums Mühlheim/Main (Hessen), der Bergschule Apolda (Thüringen) und des Gymnasiums Oswiecim-Raisko

Das Auschwitz-Projekt, das erstmals 1990 als deutsch-deutsches Projekt geplant und durchgeführt wurde, hat sich bereits zu einer Tradition entwickelt. Teilnehmer sind Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12 des Friedrich-Ebert-Gymnasiums Mühlheim (Hessen) und der Partnerschule aus Thüringen, der Bergschule Apolda. Ebenfalls beteiligt ist die Jugendpflege Mühlheim. Seit 1992 ist durch die Beziehung zu einem Gymnasium in Oswiecim (=Auschwitz) daraus ein deutsch-deutsch-polnisches Projekt geworden.

Der Aufenthalt in Oswiecim teilt sich auf in eine Arbeitswoche und in eine Schüleraustauschwoche (Freizeitwoche). Während der Arbeitswoche werden paritätisch besetzte Kleingruppen (d.h. gleicher Anteil von hessischen, thüringischen und polnischen Schülerinnen und Schülern) mit thematisch vielfältigen Projekten konfrontiert, die ihnen eine intensive Auseinandersetzung vor Ort ermöglichen. Zum Beispiel:

  • die Gruppe „Kreatives Schreiben“ (Prosa/Lyrik, Auseinandersetzung mit während der KZ-Gefangenschaft entstandener Literatur etc.)
  • die Videogruppe (Dokumentation der im Museum Auschwitz erbrachten Projektarbeit und/oder Drehen von eigenen Filmen über das Lager)
  • die Photogruppe
  • die Zeichen- & Malgruppe
  • die Restaurationsgruppe, die von der Gedenkstättenverwaltung für Arbeiten, die dem Erhalt der Gedenkstätte dienen, eingesetzt wird
  • Gruppen mit thematischen Schwerpunkten wie „Kinder in Auschwitz“, „Frauen im KL“, „Rassistisch, religiös und politisch Verfolgte“.

Alle Gruppen nutzen in der Gedenkstätte Archiv und Bibliothek für ihre Zwecke.

Intensive Gespräche mit Zeitzeugen und Betreuern verhelfen zusammen mit der Projektarbeit zu einer aufklärerischen Auseinandersetzung auch mit der faschistischen Ideologie. Die inhaltliche Dichte wird durch die örtliche Nähe unterstützt (die Schüler wohnen in dem ehemaligen SS-Empfangsgebäude, heute ‘Hotel’ der Gedenkstätte). Vorbereitet wird das jeweilige Projekt im Unterricht, z.B. durch eine literarische Bearbeitung des Stoffes (z.B. Peter Weiss, Die Ermittlung), nachbereitet in Form einer Arbeitsgemeinschaft („Auschwitz-AG“), die Ausstellungen und Lesungen plant und durchführt, z.B. regelmäßig zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar und zur „Reichspogromnacht“ am 9. November.

Für die entstandenen Arbeiten erhielt das Auschwitz-Projekt bereits mehrere Preise und Auszeichnungen, unter anderem 1993 den Kulturpreis der Stadt Mühlheim/Main. 1998 erfolgte eine Einladung des Bundespräsidenten und der Robert-Bosch-Stiftung zum Symposium „Schule und deutsche Einheit“ ins Berliner Bellevue. Anerkennungen erfolgten im gleichen Jahr durch das Thüringische Kultusministerium, durch die GEW Thüringen und die Friedrich-Schiller-Universität Jena (Förderwettbewerb „Demokratisch Handeln“).

2003 erhielten die Lehrer Jürgen Bartholomé (FEG) und Dieter Riel (Bergschule Apolda) sowie Gerd Vogt von der Stadtjugendpflege Mühlheim/Main als erste Deutsche die Medaille der Stadt Oswiecim (Auschwitz).

Aus dem Projekt sind u.a. hervorgegangen:

Eine jährlich seit 1992 stattfindende Seminarwoche, zunächst bilateral (deutsch-deutsch), seit 1993 mit polnischen (Partnerschule in Oswiecim) und seit 1996 auch mit französischen SchülerInnen (Partnerschule in St. Priest). Diese Seminarwoche wird in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung organisiert.

Lehrgänge für hessische, thüringische und polnische LehrerInnen zum Thema „Auschwitz“ in Auschwitz und an der Universität in Krakow. Thema: „Der Deutsche im Spiegel der polnischen Literatur nach 1945“. Der Lehrgang fand bislang viermal statt. Ziel ist es, eine Multiplikatorenfunktion zu erreichen.

Eine Arbeitsgemeinschaft an der Bergschule Apolda, die an der Installierung eines Raumes mit einer ständigen Ausstellung von Schülerarbeiten und eines Archivs zum Projekt Auschwitz arbeitet.

Eine Projektgruppe, die in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Buchenwald im Rahmen des Kulturstadtjahres in Weimar, unter der Überschrift „Bewegte Geschichte“, versucht hat, das Leben (hier: des Pfarrers Schneider) im KL Buchenwald künstlerisch darzustellen (Schauspiel, Pantomime). Das entstandene Theaterstück (ca. 60 Min.) wurde in mehreren Städten aufgeführt (Apolda, Mühlheim/Main, Weimar, Meisenheim, Hochelheim, Rudolstadt etc.)

Beispiele der Auseinandersetzung der Jugendlichen mit Auschwitz:

Gedichte der Literaturgruppe 1995

Broschüre mit Arbeitsergebnissen und Eindrücken der Projektgruppe 2008